Teilinklusives Tanzen ist an Inklusion angelehntes Tanzen.
Was bedeutet für mich an Inklusion angelehntes Tanzen?
Bei einer – echten – Inklusion müssen alle Behinderungen zugelassen werden.
Ich habe mich entschlossen, mich auf Hörgeschädigte, Sehbehinderte und Blinde, Rollstuhlfahrer und Menschen mit sonstigen körperlichen Beeinträchtigungen, die sich aber nicht wesentlich auf das Lern- und / oder Konzentrationsvermögen und / oder die Reaktionsfähigkeit auswirken, zu beschränken.
Weitere Handicaps gleichzeitig zuzulassen, würde meine Kompetenzen und die Fähigkeiten aller Tänzer und Tänzerinnen überschreiten und damit wäre niemandem gedient.
Was muss ich bei teilinklusivem Tanzen bedenken:
Sehr viele Menschen haben eine gewisse Schwellenangst im Umgang mit körperbehinderten Menschen.
Bei an Inklusion angelehntem Tanzen muss man sich erst einmal sagen: „Behandele Menschen mit Handicaps wie ganz normale Menschen, denn sie sind ganz normal.“
Teilinklusives Tanzen bietet Chancen für Tänzer und Tänzerinnen mit und ohne Handicaps.
Sehr wichtig ist es offen mit dem Handicap umzugehen. Wenn andere wissen, wo mein Handicap ist, können sie besser damit umgehen.
Zu Beginn des Tanzens werden entsprechende Hinweise an die Tänzer ohne Handicap gegeben; die Tänzer mit Handicap wissen, wie sie mit dem Handicap umzugehen haben.
Allen Teilnehmern werden die Erklärungen zu den Figuren schriftlich als vorlesbare Datei oder als Audiodatei (diese sind noch in Bearbeitung) ausgegeben. Auch die Tänzer ohne Einschränkungen müssen die Abwandlungen oder Tipps kennen.
Auf der Homepage habe ich bisher die Möglichkeit geschaffen, auf die schriftlichen Ausarbeitungen der Calls zuzugreifen. Bislang nur in deutsch, die englischen Texte sind in Bearbeitung.
Tanzen mit Rollstuhlfahrern
Rollstuhlfahrer geben sehr oft keine Hände. Für uns Fußgänger zunächst verwunderlich, doch ziemlich einleuchtend. Der Rollstuhlfahrer muss mit den Händen die Reifen bedienen!
Wenn eine Handhaltung stattfindet, wird eine normale und stabile Handhaltung gewählt. Die Fahrer brauchen eine stabile Handhaltung, um sich den Schwung holen zu können.
Die Fußgänger halten den Rollstuhl nicht ständig fest und schieben auch nicht ununterbrochen, die Rollstuhlfahrer werden dadurch in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Wenn sie oder er ein Signal gibt, ist ein kurzfristiges Schieben oder ähnliches für sie oder ihn in Ordnung ist.
Tanzen mit Blinden bzw. Sehbehinderten
Hier fragt der Caller oder Tanzleiter bei der Tänzerin oder dem Tänzer nach, ob eine Gradangabe oder eine Angabe nach der Uhr gewünscht beziehungsweise verständlicher ist.
Es ist auch wichtig zu wissen, ob die Person vollblind, blind oder stark sehbehindert ist.
Vollblinde benötigen beim Tanzen überwiegend leichten Körperkontakt oder – falls nicht möglich – eventuell eine akustische Hilfestellung.
Zur Vertiefung des Gelernten kann eine Audiodatei (noch in Bearbeitung) oder eine barrierefrei zu lesende pdf-Datei heruntergeladen werden.
Tanzen mit Hörgeschädigten
Hier gibt es eine einfache Lösung: Das sogenannte Hearing Aid (Hörgerät), das während der Class – dem Anfängerkurs – zur Verfügung gestellt wird.
Möchte der Tänzer oder die Tänzerin den Empfänger außerhalb der Gruppe oder des Clubs nutzen, muss der Empfänger erworben werden.
Tanzen mit sonstigen Handicaps
Für Tänzer und Tänzerinnen mit sonstigen Handicaps werden die Figuren entsprechend angepasst.
Wenn alle den Umgang mit einem Handicap kennen und den Menschen als solches sehen, dann ist gemeinsames Tanzen für alle so einfach.
Walt Disney hat einmal gesagt:
Um loszulegen, ist es nötig, mit dem Reden aufzuhören und mit dem Handeln zu beginnen.